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Die Rolle gesunder Ernährung für die psychische Gesundheit

Zunehmende psychische Probleme wie Angst und Depressionen betreffen nicht nur Erwachsene. 
Die Problematik psychischer Erkrankungen wie Angstzustände und Depressionen beschränkt sich nicht nur auf Erwachsene. Trotz des Wunsches, unseren Kindern eine unbeschwerte Kindheit zu ermöglichen, beobachten wir eine wachsende Zahl von Kindern, die psychische Probleme entwickeln (1).
Die psychische Gesundheit ist ein sehr komplexes Thema und wird von einer Vielzahl an Faktoren beeinflusst. Ein wichtiger Aspekt, den wir hervorheben möchten, ist die Rolle der Ernährung in diesem Kontext.
Wie beeinflusst Ernährung die psychische Gesundheit?
Eine gesunde Ernährung kann erhebliche positive Effekte auf die psychische Gesundheit haben, während eine schlechte Ernährung genau das Gegenteil bewirken kann (2). Sie unterstützt die Gehirnfunktion durch die Bereitstellung aller nötigen Nährstoffe und hilft, Entzündungen im Nervengewebe zu kontrollieren (3). Eine ausgewogene Ernährung aus überwiegend biologischen oder wenig verarbeiteten Lebensmitteln, reich an Proteinen, Ballaststoffen, gesunden Kohlenhydraten und Fetten, bildet dabei das Fundament. Neben den physischen spielen auch psychologische Aspekte eine Rolle: Die Ernährungssicherheit - also die Verfügbarkeit und der Zugang zu Nahrung - beeinflusst unser Sicherheitsgefühl und Wohlbefinden maßgeblich.
Da Kinder in ihren Ernährungsgewohnheiten stark von ihrem Umfeld abhängen, ist besonders besorgniserregend, dass laut WHO jedes dritte Kind im Grundschulalter übergewichtig oder adipös ist - eine Tendenz, die sich voraussichtlich noch verstärken wird (4). Kinder aus sozial benachteiligten Gruppen sind durch steigende Lebensmittelpreise und Inflation besonders gefährdet, was ihren Zugang zu nahrhaften Lebensmitteln einschränkt und das Risiko für Mangelernährung sowie damit verbundene gesundheitliche Probleme erhöht.
Freier Zugang zu gesundem Schulessen
Kostenloses Schulessen kann einen wichtigen Beitrag leisten, um ernährungsbedingte Gesundheitsprobleme bei Kindern zu mindern und ihnen gesündere Alternativen zu bieten. Eine Studie aus Südkorea zeigte, wie wichtig solche Maßnahmen sind: Die Abschaffung kostenloser Schulessen führte zu einer leichten Abnahme des durchschnittlichen Body-Mass-Index (BMI) aller Schüler:innen, wobei vor allem leichtgewichtige Schülerinnen am stärksten betroffen waren. Die Wiedereinführung führte zu einem leichten, allgemeinen Anstieg des BMI, wobei bei übergewichtigen Schüler:innen eine Abnahme zu beobachten war (5). Abgesehen von den eindeutigen gesundheitlichen Vorteilen, fördert der Zustand, wenn Kinder ohne finanzielle Sorgen essen können,  zudem soziale Interaktionen und schafft ein inklusives Umfeld.
Die Förderung gesunder Ernährungsgewohnheiten von früh an entwickelt bei Kindern ein Bewusstsein für ihren Körper und ihre Gesundheit. Kinder sind das Fundament der zukünftigen Gesellschaft - es ist unsere Pflicht, für eine gesunde Ernährungsumgebung zu sorgen, damit jedes Kind Zugang zu gesunden und guten Mahlzeiten hat.
Autor: Devin Bayer, OAC